Das Buch Ezechiel (Hesekiel)

Der Prophet Ezechiel, der aus einer priesterlichen Familie stammte, wurde 597 v. Chr. zusammen mit der Oberschicht Judas und Jerusalems (u.a. König Jojachin) vom neubabylonischen König Nebukadnezzar in das Babylonische Exil gebracht. Dort wurde er von JHWH zum Propheten berufen und wirkte unter den Exilierten als Prophet. Für seine prophetische Tätigkeit ergibt sich ein Zeitraum von ca. 592-571 v. Chr.

Aufbau

Das Buch Ezechiel gliedert sich wie folgt:

Ez 1-3   (Berufungsvision)
Ez 4-24  (Drohungen gegen Juda und Jerusalem)
Ez 25-32 (Drohungen gegen fremde Völker)
Ez 33-37 (Verheißungen für das eigene Volk)
Ez 38-39 (JHWHs endzeitlicher Kampf gegen Gog)
Ez 40-48 (das neue Jerusalem)

Neben einfachen Unheils- und Heilsankündigungen enthält das Ezechielbuch auch Berichte über Schauungen (Ez 1-3; 8-11; 40-48), Berichte über prophetische Zeichenhandlungen (Ez 4-5; 12; 21; 24; 37), Geschichtsrückblicke (Ez 16; 20; 23), Bildworte (Ez 15-17; 19; 23-24); Streitgespräche (Ez 14; 18; 20) und Bestimmungen für den Gottesdienst am zukünftigen Tempel (Ez 43-48).  

Entstehung

Die Worte des exilischen Propheten Ezechiel sind später durch seine Schüler bearbeitet worden. Hierbei ergeben sich Übereinstimmungen mit dem Deuteronomium, dem deuteronomistischen Geschichtswerk (Jos-2 Kön) und dem Jeremiabuch. Ebenso bestehen Verbindungen zur Priestergrundschrift (P) und dem Heiligkeitsgesetz (Lev 17-26). So ergeben sich Fortschreibungen bis in die makkabäische Zeit  (2. Jh. v. Chr.), die dann zur Endgestalt des Ezechielbuchs geführt haben.

Inhalt

Die Eroberung und Zerstörung Jerusalems mit seinem Tempel durch den neubabylonischen König Nebukadnezzar im Jahr 586 v. Chr. bildet eine Zäsur in der Verkündigung Ezechiels. Die reine Gerichtspredigt wandelt sich zu einer Verkündigung, die nun auch JHWHs rettendes Eingreifen und somit Heil für das Volk und den Wiederaufbau des Tempels thematisiert. Für Ezechiel ist JHWH der Schöpfer und Lenker der Weltgeschichte. JHWH ist nicht an sein Land gebunden. Er wirkt universal und ist Herrscher über alle Völker. Als Hirte führt er ein innerlich erneuertes und heiliges Volk. An verschiedenen Stellen klingt eine messianische Hoffnung an (vgl. Ez 17,22; 34,23-24; 37,22-25).

 

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Ez 37 Vision von den Totengebeinen