Von den Bäumen lernen

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Ein Gedicht der Theologin Dorothee Sölle beginnt mit den Worten „Vom Baum lernen“. Viele Menschen mögen Bäume und könnten, wenn man sie fragt, einen Baum benennen, zu dem sie eine besondere Beziehung haben. Bäume spenden in ihrer Beständigkeit Ruhe und Kraft. Waldbaden ist derzeit ein beliebter Trend und tut nachweislich Körper und Seele gut. 

Dorothee Sölle hat bei all ihrem politischen Engagement immer wieder Innerlichkeit und Mystik als Kraftquellen gesucht. Bei ihrem Einsatz für den Frieden ist sie oft daran verzweifelt, dass eigentlich nichts besser wird, sondern die Gewalt zunimmt. In einem Gespräch mit ihrem Verleger sagte Sölle 1981 über ihr Baumgedicht: „Und in dieser Depressivität weiterzuleben, dazu brauche ich jedenfalls so eine Vergewisserung, dass ich eins bin mit der Schöpfung, mit der Natur, mit dem, wie das Leben wirklich sein sollte, wenn es also nicht kaputtgemacht wird, ständig.“

Die Bibel gibt reichhaltige Antworten auf die Frage, was wir von den Bäumen lernen und was sie über unser Leben sagen. Altes und Neues Testament verwenden viele Baumbilder, um die menschliche Existenz zu beschreiben, und kennen sogar mehrere Baumfabeln, mit denen sie Politik und Gesellschaft kritisieren. Bäume spielen in Jesu Reich-Gottes-Lehren eine wichtige Rolle.

In dem aktuellen Heft von Bibel heute werden Sie einigen dieser biblischen Baumtexte begegnen. Und auch den Menschen aus biblischer Zeit, die sich genauso wie wir gefragt haben: Was lernen wir von den Bäumen?