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Der unbekannte Teil Israels. Das 100. Heft "Welt und Umwelt der Bibel" stellt die Samaritaner vor

Stuttgart – Man kennt sie dem Namen nach, aber kaum jemand weiß mehr über sie: die Samaritaner. Weltweit wird von ihnen gesprochen, wenn in christlichen Gottesdiensten
das Evangelium vom barmherzigen Samariter oder von der Begegnung Jesu mit der Frau aus Samarien an der Reihe ist. Doch deutschsprachige wissenschaftliche Literatur über sie
sucht man vergebens.

Die Zeitschrift »Welt und Umwelt der Bibel« macht diese kleine Gemeinschaft nun zum Thema ihrer 100. Ausgabe, die gerade in den Zeitschriftenhandel kommt. Bei diesem Thema kann die Zeitschrift ihr redaktionelles Konzept voll entfalten: Es kommen archäologische Befunde, biblische Textforschung, die altorientalische ebenso wie die römische und islamische Geschichte Palästinas zur Sprache, Bezüge zu Judentum und Christentum werden aufgezeigt; die Forschungsgeschichte zu dem Thema und die Gegenwart kommen ebenfalls in den Blick – und zwar in Beiträgen, die von Expertinnen und Experten ihres Fachgebiets verfasst auf dem aktuellen Stand der Forschung sind, ohne aber in wissenschaftlicher Fachsprache geschrieben zu sein.

Die Samaritaner sind eine Jahrtausende alte Religionsgemeinschaft, die sich als »›Kinder Israels« und »Bewahrende« bezeichnet, nach wie vor an den Orten ihres Ursprungs lebt, aber religiös nicht zum heutigen Judentum gehört, da sie nur die fünf Bücher Mose, die Tora, als Heilige Schrift anerkennt und auch Jerusalem nicht als den heiligen Ort Gottes ansieht, sondern der Berg Garizim im Norden Palästinas. Sie hat die Tora in althebräischer Schrift und eigener Aussprachetradition bewahrt.

Wann die Trennung zwischen der im ehemaligen Nordreich Israel beheimateten Gruppe und den im Südreich Juda lebenden Judäern erfolgte, wie dieser »Streit unter Verwandten« zur Zeit Jesu aussah und wie die kleine Gemeinschaft in den folgenden Jahrhunderten unter christlichbyzantinischer und dann muslimischer Herrschaft überlebte, dazu wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel zu Tage gefördert.
Durch die Auswertung der Funde von Qumran bekam auch die Schrifttradition der Samaritaner einen neuen Stellenwert; die Textforschung sieht im »Samaritanus«-Text keinen singulären Sonderweg mehr, sondern einen wichtigen Beleg für die Vielfalt der Textüberlieferung in der griechisch-römischen Epoche Palästinas.

Wie die Gegenwart der rund 850 Personen zählenden Gemeinschaft der Samaritaner in Israel und der arabischen Westbank aussieht, wie das Verhältnis zum Judentum ist – das wird ebenfalls in der gewohnt anschaulichen Kombination aus Text und Fotos im Jubiläumsheft von »Welt und Umwelt der Bibel« dargestellt. — Zusätzlich gibt es noch eine kleine Beilage mit einem Quiz zum Jubiläum und eine Online-Veranstaltung am 20. Mai.

TEXTLÄNGE (OHNE ÜBERSCHRIFTEN): 2700 ZEICHEN

AUTOR PRESSEMITTEILUNG: JÜRGEN SIMON

Bezugsquellenhinweis:
Welt und Umwelt der Bibel "Die Samaritaner" (Heft 2/2021) ist für € 11,30 im Zeitschriftenfachhandel, einzeln oder als Abonnement direkt erhältlich bei:
Katholisches Bibelwerk e.V. , Postfach 150 365, 70076 Stuttgart
E-Mail: bibelinfo(at)bibelwerk.de
Tel. 0711 619 20-50

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