Losing my religion
Ein Song der Gruppe R.E.M. und die Frage, was haben wir damit zu tun?
>Losing my religion< ist ein Song, der gut in unseren gegenwärtigen Globe passt und uns einlädt über unsere Situation nachzudenken. Der Ausdruck >Losing my Religion< lässt sich am besten übersetzen mit: Aus der Haut fahren. Aber auch die wort-wörtliche Übersetzung ist möglich: Meinen Glauben verlieren.
Das Lied fängt ganz super an: life is bigger – das Leben ist größer – du bist anders.
Aber zunehmend im Verlauf des Liedes zeigt der Song eine innere Zerrissenheit auf, so als ginge es dabei zu wie: zwei Schritte vor und wieder zurück – und man bleibt auf der gleichen Stelle.
Es dreht sich um ein Problem von Nähe und Distanz, weswegen der Sänger in der Ecke, im Rampenlicht auch aus der Haut fährt und die Schnauze voll hat.
Er spricht jemand an, versucht dran zu bleiben, weiß nicht, ob er zu viel gesagt hat oder zu wenig und ob es ihm überhaupt gelingen kann mit seinem Gegenüber in ein Dialog zu treten. Trotzdem glaubt er (der Sänger) die Person lachen bzw. singen gehört zu haben.
Jedes Flüstern in all den schlaflosen Stunden zieht er all den Bekenntnissen vor.
Und am Ende wird gesagt, dass das Ganze nur ein Traum gewesen sei:
Just a dream, just a dream.
Es geht um eine Zumutung, die eine Sinnesänderung bewirkt!
Soeine Veränderung, könnten wir, – schauen innerkirchlich – als auch in unsere kleine und große Welt gut gebrauchen:
Eine Änderung unserer Sichtweisen, ein neues Verstehen und Handeln
Paulus schreibt im 2. Brief an die Korinther 7,10 weiter:
Eine gottgewollte Traurigkeit verursache gerade diese Sinnesänderung zum Heil.
Was wäre, wenn uns alle Fantasien, Fragen, Probleme, Antworten um die Ohren fliegen? Was wäre wenn?
Losing my Religion und/oder einen neuen, anderen Glauben ?!
Wenn es ein Erwachen gäbe aus unseren (Alb-) Träumen? Könnte dies nicht auch zu einem Erkennen der realen Möglichkeiten (in Kirche und Welt) führen?
Wir könnten uns fragen, ob es noch Möglichkeiten, ja Spielräume in der kath. Kirche geben könnte, in unseren (Erz-)Bistümern, in der Gesellschaft, bei uns selbst und bei den anderen geben könnte?
Und wir müssten auch fragen, welche Veränderungen gegenwärtig überhaupt noch möglich sind bzw. möglich gemacht werden.
Es gibt viel zu tun – packen wir es an oder lassen wir es liegen????
Dr. Ulrich Kmiecik, Berlin